Fledermauskästen aufhängen, Vogelhäuser aufstellen, Futter auslegen: Von Umwelt- und Tierschutz reden viele Menschen, nur die wenigstens werden aber selbst praktisch aktiv – dabei kann jeder in seinem direkten Umfeld damit anfangen.
Im eigenen Garten tummeln sich mehr Wildtiere als man denkt.
Einige von ihnen stehen dabei sogar unter Naturschutz und sind auf Hilfe des Menschen durchaus angewiesen: wie zum Beispiel Fledermäuse.
Wer diese in seinem Garten weiß, kann sich glücklich schätzen.
Denn es ist quasi eine Auszeichnung für die naturnahe Gestaltung der kleinen grünen Oase – und jede Fledermaus ist zudem ein natürlicher Insektenvernichter und Schädlingsfresser in Gärten, aber auch in der örtlichen Land- oder Forstwirtschaft.
Denn Vögel & Co jagen Insekten nur am Tag, die Nachtinsekten bleiben quasi unberührt.
Ein Job für Fledermäuse…
Lange ist es her, dass die Spezies der Fledermäuse mit Ängsten und Ekel versehen war. Geräuschlos fliegend und nachtaktiv, waren sie vielen Menschen unheimlich, wenn nicht gar angsteinflößend. Inzwischen wissen nicht nur ausgewiesene Experten, dass diese „Vorurteile“ vollends unbegründet sind.
Die Fledermaus tut dem Menschen nichts.
Im Gegenteil braucht sie zunehmend menschliche Unterstützung für ihr Überleben. Denn dieses ist in Deutschland und Europa deutlich sichtbar gefährdet, die Bestände gehen in den letzten Jahrzehnten immer weiter zurück.
Folge: Alle zweiundzwanzig Gattungen stehen unter Artenschutz!
Natürliche Verstecke für die Fledermaus sind rar
Grund für die Gefährdung sind unter anderem das mangelnde Nahrungsangebot, vor allem aber das immer geringer werdende Platzangebot: Wo ausruhen, wo nisten, wo die Jungen aufziehen?
Natürliche Lebensräume wie Bäume, Stollen, Höhlen und Gewölbe werden immer rarer, auch die quasi-natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten wie alte Gemäuer, Ruinen und Dachböden in zum Beispiel Kirchen gibt es kaum noch. Diese reißt man heute gleich ab oder saniert sie aufwändig – an die Fledermäuse denkt dabei niemand, wenn Spalte in Hausmauern geschlossen, Mauerfugen abgedichtet und überstehende Dachziegel entfernt werden.
Der Mensch nimmt, aber er kann auch geben: Mit Fledermauskästen stellt er einen Ersatz zur Verfügung, der ein Baustein für das Überleben der nachtaktiven Säugetiere ist.
Was gilt es beim kauf zu beachten?
Hier die wichtigsten Tipps beim Fledermauskästen kaufen:
- Achten Sie auf Qualität: Wenn schon, denn schon! Dann bitte nicht irgendwo irgendwas auf die Schnelle anschaffen, nur damit man einen Kasten für die Fledermaus am Haus hat. Denn nehmen die Tiere den neuen Unterschlupf nicht an, dann ist ohnehin alles vergebens. Deshalb sollten potenzielle Käufer sich ganz genau über die Vorlieben und Bedürfnisse der bedrohten Tierart informieren, zum Beispiel, was Einflugloch, Größe, Material und Beschaffenheit angeht. Das hängt zum Teil auch von der Fledermausart ab, die sich in Ihrem Umfeld angesiedelt hat oder die sie gerne „anlocken“ möchten.
- Achten Sie auf Bioverträglichkeit: Denn, wenn Fledermauskästen mehr schaden als das sie nutzen, sind Sinn und Zweck deutlich verfehlt. Biologisch meint zum Beispiel, dass keine künstlichen Materialien Eingang finden. Kunststoffe, Plastik und Co haben in einem Fledermauskasten ebenso wenig verloren wie Lacke oder Farben. Denn die Kästen sollen kein Schmuckstück und Hingucker im Garten werden, sondern in erster Linie den Tieren helfen.
- Dennoch sollen sie wetterfest sein und Schutz bieten vor Witterung, vor zu viel Sonne ebenso wie vor natürlichen Feinden.
- Wichtig ist auch die fachgerechte und durchdachte Anbringung an der Hausfassade oder in/an Bäumen: Mit einem der Kästen ist es dabei in der Regel nicht getan, da die Segler meist zu mehreren auftauchen und auch Männchen und Weibchen je nach Jahres- und Paarungsverlauf mal getrennt und mal zusammen unterschlüpfen.
Das alles mag kompliziert klingen, doch die gute Sache ist es Naturfreunden sicherlich wert.
Die gute Nachricht: Sind Fledermäuse erst einmal angesiedelt, sind sehr wohnortstreu und kehren immer wieder in dieselben Schlaf- und Nistplätze zurück – mit viel Glück also in Ihren Fledermauskästen.
Fledermauskasten selber bauen!
Wollen Sie es einmal selbst ausprobieren? Dann scheuen Sie sich nicht und geben Sie sich selbst einen Ruck etwas gutes zu tun und bauen Sie selbstständig einen Kasten. Weitere Informationen wie Sie einen Kasten für die Fledermaus am besten bauen finden Sie in hier im Link.